Volker Willert, "Rekurrente visuelle Bewegungssegmentierung", 2006.

In dieser Arbeit wird ein biologisch motiviertes Verfahren zur Bewegungsschätzung in Videosequenzen vorgestellt, welches das Korrespondenzproblem auch in störbehafteten Videoaufnahmen bei Farbrauschen und Beleuchtungsänderungen lösen kann und damit eine robuste Schätzung des optischen Flusses in realen Bildaufnahmesituationen liefert. Dazu wird ein stochastisches Modell zur Messung von Geschwindigkeiten entwickelt, das unterschiedliche Mehrdeutigkeiten bei der Geschwindigkeitsschätzung darstellen kann. Durch raum-zeitliche Integrationsmethoden über den Bildort, unterschiedliche Bildskalen und die Aufnahmezeit, entsteht ein rekurrentes System zur Segmentierung der Bildpunktbewegungen. Es wird gezeigt, dass dieses System in einer Reihe von Aspekten sowohl neurophysiologisch als auch psychophysisch plausibles Verhalten aufweist. Des Weiteren werden Grundkonzepte der Bewegungsschätzung visueller Signale zum Entwurf eines Schallortungssystems auf auditive Signale übertragen.